Knowledge Gap
Aus MedienWiki
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
- | Die soziale Schichtung der Gesellschaft hat in Interaktion mit dem Informationsangebot der Medien zur Folge, dass auch das Wissen in der Gesellschaft ungleich verteilt ist. Menschen, die bildungsmäßig und sozial privilegiert sind, nutzen die Medien vorteilhafter und sind dadurch besser informiert als ihre Mitbürger. Dies hängt damit zusammen, dass die Wissens-Privilegierten sensibler gegenüber neuen Themen sind, ein umfangreicheres Vorwissen besitzen, über eine differenziertere Kommunikations- und Medienkompetenz verfügen und interpersonale Quellen intensiver nutzen. Die Wissenskluft-Forschung setzt somit eher dysfunktionale Medieneffekte voraus, da die nach ihrer Theorie bestehenden gesellschaftlichen Ungleichheiten durch den medienvermittelten | + | Die soziale Schichtung der Gesellschaft hat in Interaktion mit dem Informationsangebot der Medien zur Folge, dass auch das Wissen in der Gesellschaft ungleich verteilt ist. Menschen, die bildungsmäßig und sozial privilegiert sind, nutzen die Medien vorteilhafter und sind dadurch besser informiert als ihre Mitbürger. Dies hängt damit zusammen, dass die Wissens-Privilegierten sensibler gegenüber neuen Themen sind, ein umfangreicheres Vorwissen besitzen, über eine differenziertere Kommunikations- und Medienkompetenz verfügen und interpersonale Quellen intensiver nutzen. Die Wissenskluft-Forschung setzt somit eher dysfunktionale Medieneffekte voraus, da die nach ihrer Theorie bestehenden gesellschaftlichen Ungleichheiten durch den medienvermittelten Informationsfluss verstärkt und nicht ausgeglichen werden können |
([http://luhmann.uni-trier.de/index.php?title=Rezeptionstheorien#Literaturangaben vgl. Bonfadelli 1999: 160, 239]). | ([http://luhmann.uni-trier.de/index.php?title=Rezeptionstheorien#Literaturangaben vgl. Bonfadelli 1999: 160, 239]). | ||
Tichenor et al. nennen fünf relevante Größen zur Erklärung von Wissensklüften: | Tichenor et al. nennen fünf relevante Größen zur Erklärung von Wissensklüften: |
Aktuelle Version vom 15:32, 23. Okt. 2006
Die soziale Schichtung der Gesellschaft hat in Interaktion mit dem Informationsangebot der Medien zur Folge, dass auch das Wissen in der Gesellschaft ungleich verteilt ist. Menschen, die bildungsmäßig und sozial privilegiert sind, nutzen die Medien vorteilhafter und sind dadurch besser informiert als ihre Mitbürger. Dies hängt damit zusammen, dass die Wissens-Privilegierten sensibler gegenüber neuen Themen sind, ein umfangreicheres Vorwissen besitzen, über eine differenziertere Kommunikations- und Medienkompetenz verfügen und interpersonale Quellen intensiver nutzen. Die Wissenskluft-Forschung setzt somit eher dysfunktionale Medieneffekte voraus, da die nach ihrer Theorie bestehenden gesellschaftlichen Ungleichheiten durch den medienvermittelten Informationsfluss verstärkt und nicht ausgeglichen werden können (vgl. Bonfadelli 1999: 160, 239). Tichenor et al. nennen fünf relevante Größen zur Erklärung von Wissensklüften:
- Kommunikationsfertigkeiten
- Vorhandenes Wissensniveau
- Soziale Beziehungen
- Selektive Mediennutzung
- Trägermedium der Information (vgl. Jäckel 1999: 272-273). (Sturm)